Vertrauen ins Leben: Die Kraft des Loslassens

Warum es sich lohnt, Kontrolle abzugeben

Krisen und schnelle Veränderungen können uns das Gefühl geben, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Verständlich, dass wir dann versuchen, alles unter Kontrolle zu halten. Doch was wäre, wenn gerade im Loslassen eine große Kraft liegt – und im Vertrauen darauf, dass das Leben uns trägt?

Tatsächlich sehnen sich heute viele Menschen nach mehr innerer Ruhe und Stabilität. Laut einer aktuellen Umfrage ist der größte Wunsch der Deutschen für 2025 schlicht „weniger Stress“ – 68 % der Menschen haben sich vorgenommen, Stress abzubauen. Kein Wunder, denn Ängste und
Überforderung nehmen zu, während es oft an Strategien fehlt, um die innere Balance zu bewahren. Wie können wir also diesen inneren Halt finden? Eine mögliche Antwort lautet: indem wir lernen, dem Leben zu vertrauen anstatt uns krampfhaft an die Illusion von Kontrolle zu klammern.

Kontrolle vs. Vertrauen – ein Balanceakt

Kontrolle gibt uns das Gefühl von Sicherheit. Bis zu einem gewissen Grad ist es menschlich und verständlich, dass wir Einfluss nehmen wollen – wir möchten uns und unsere Lieben schützen. Doch wenn wir versuchen, alles zu kontrollieren, geraten wir innerlich unter Druck. Psychologische Studien zeigen sogar, dass übermäßiges Kontrollieren Ängste eher verstärkt, statt uns vor ihnen zu bewahren. Je mehr wir verkrampft festhalten, desto größer wird die Angst vor dem Loslassen. Wirkliche innere Sicherheit entsteht hingegen, wenn wir flexibel bleiben und erkennen, wann aktives Handeln nötig ist und wann wir die Dinge einfach annehmen dürfen.

Loslassen heißt nicht, aufzugeben. Es bedeutet vielmehr, darauf zu vertrauen, dass sich Situationen fügen dürfen, auch wenn wir nicht jeden Schritt diktieren. Dieses Vertrauen – oft auch Urvertrauen genannt – ist wie ein Muskel, den wir trainieren können. Mit jedem Mal, das du erlebst, wie etwas ohne dein Zutun seinen Weg findet, wächst dein Vertrauen in den Fluss des Lebens.

Wie du Vertrauen ins Leben üben kannst
  • Im Moment ankommen: Gönn dir täglich kleine Pausen, um zur Ruhe zu kommen. Ein paar tiefe Atemzüge, eine kurze Meditation oder ein Spaziergang in der Natur helfen, den Geist zu beruhigen und ins Hier und Jetzt zurückzukehren.

  • Ungewissheit zulassen: Übe, kleine Unsicherheiten auszuhalten. Plane zum Beispiel einen Tag ohne genaue Agenda oder lass bei einer Entscheidung bewusst jemand anderem den Vortritt. Du wirst sehen, nicht alles muss perfekt durchgeplant sein – vieles ergibt sich ganz von selbst.

  • Auf dein Bauchgefühl hören: Deine Intuition ist ein verlässlicher innerer Kompass. Versuche, bei wichtigen Entscheidungen nicht nur auf den Verstand, sondern auch auf dein Bauchgefühl zu hören. Je häufiger du deiner inneren Stimme folgst, desto stärker wird sie.

  • Vertrauen rückblickend stärken: Erinnere dich an frühere Herausforderungen in deinem Leben. Wie oft bist du im Nachhinein gestärkt aus einer Krise hervorgegangen? Dieses Bewusstsein hilft dir, im nächsten schwierigen Moment daran zu glauben, dass sich wieder ein
    Weg auftun wird.
Phönix

Erlaube dir also, Schritt für Schritt mehr loszulassen. Stell dir vor, dein Leben verläuft in Zyklen – auf jedes Ende folgt ein neuer Anfang, so wie es der mythische Phönix vormacht, der aus der Asche wiedergeboren wird. Jede Krise birgt die Chance, dich selbst neu zu entdecken und über dich hinauszuwachsen. Wenn du dir bewusst machst, dass nach einer dunklen Phase auch wieder hellere Tage kommen, fällt es leichter, im Vertrauen zu bleiben.

Dem Leben vertrauen, wenn es darauf ankommt

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Am tiefsten habe ich das Vertrauen ins Leben in dem Moment gelernt, als ich loslassen musste. Vor einigen Jahren stand ich an einem Wendepunkt, als eine schwere Krankheit mich dazu zwang, dem Tod ins Auge zu blicken. Plötzlich hatte ich keine andere Wahl, als die Kontrolle vollständig abzugeben – und genau darin offenbarte sich eine unerwartete innere Stärke. Ich spürte eine Kraft, die mich hielt, als alles andere wegzubrechen drohte. Diese Erfahrung hat mein Leben nachhaltig verändert und mein Urvertrauen enorm vertieft.

Kürzlich ist zu meiner Geschichte ein Zeitungsartikel erschienen (Perger Tips, Woche 24/2025). Der Titel lautet „Dem Tod ins Auge geblickt: Autorin macht mit ihrer Geschichte Mut“. Darin erzähle ich mehr darüber, wie mich das Leben durch diese Prüfung geführt hat und wie daraus etwas Positives entstanden ist. Du kannst den Zeitungsartikel hier als PDF herunterladen, wenn du mehr darüber lesen möchtest.

 

Alles Liebe,

Deine Manuela - Schriftzug

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